Donnerstag, 29. April 2010

Verkostung am 28.04.2010
Rotwein - Vier Länder

Dieses Mal ist unser Freund Holly zu Gast. Holly trinkt Weiß wie Rot und ist vor allem dank seiner feinen Nase und bildstarken Umschreibungen immer ein Gewinn für unsere Verkostungsrunden.

1. Nittnaus, Blaufränkisch Kalk-und-Schiefer, 2007, 13%
    Gols, Burgenland/Österreich
2. Haas, Pinot Nero, 2005, 13%
    Montagna, Alto Adige/Italien
3. Kreuzberg, Spätburgunder Unplugged, 2007, 12,5%
    Dernau, Ahr/Deutschland
4. Stony Brook, Shiraz, 2004, 13,5%
    Franschhoek, Western Cape/Südafrika

Farbe:
1. Rubinrot
2. Ziegelrot, bräunliche Reflexe
3. Granatrot
4. Schwarz-rot mit lila Reflexen

Erste Nase:
1. Fleisch mit Kirschconfit; Carpaccio; dunkle Herzkirschen und Blaubeeren.
2. Modriger Waldboden mit Walderdbeeren; Zwetschge; changiert zwischen fruchtigen Noten und "Antiquitätenduft" (lt. Holly).
3. Mineralisch, nasser Ziegelstein (lt. Holly); Stall. Erinnert an mineralische Weißweinnasen.
4. Beeren, trockenes Leder. Unser Bild: "Satteltasche mit Brombeeren gefüllt".

Zweite Nase:
1. Vanille frisch aus der Schote geschabt; Brombeeren und kalter Tee. Wein wirkt jetzt weicher, charmanter.
2. Flieder, Rhabarber und Waldbeeren.
3. Vegetabil und schotig. Weiterhin sehr mineralisch und insgesamt schwer zugänglich.
4. Leder und Frucht gehen etwas zurück. Rupfensack (lt. Holly).

Gaumen:
1. Wirkt im Gegensatz zur Nase grün, sauer, wie Traubenkerne oder Traubenstängel. Mit mehr Luft geht die bittere Rassheit zurück. Insgesamt vielleicht noch zu jung.
2. Cassis - erinnert an Kir Royal. Gute Säurestruktur; füllt den Mund.
3. Anfangs seifig; schal; Pfeffer.
Interessante Nebenbemerkung: haben den Wein mit Obatzter probiert und er hatte eine ganz andere Charakteristik: er wirkte leicht süß und viel runder.
4. Leder, kalter Rauch. Unser Bild: "Herrenklub" oder "alter Westernsalon".

FAZIT:
Unsere Favoriten waren insbesondere 2 und vereinzelt auch 4 (Holly). Der Pinot Nero von Franz Haas ist wunderbar rund, ausgewogen, fruchtig mit guter Säure und bleibt einen ganzen Abend lang interessant.

Infos:
www.nittnaus.at
www.franz-haas.com
www.weingut-kreuzberg.de
www.stonybrook.co.za


Dienstag, 27. April 2010

Sonntag, 25. April 2010

Verkostung am 24.04.10: 
Federspiel 2007/ 2009 


1. Schmelz, Grüner Veltliner Pichl Point Federspiel, 2009, 12,5%
    Joching, Wachau/Österreich 
2. Schmelz, Grüner Veltliner Pichl Point Federspiel, 2007, 12,5% 
    Joching, Wachau/Österreich 
3. Gritsch, Riesling 1000 Eimerberg Federspiel, 2009, 12,5%
    Spitz; Wachau/Österreich
4. Gritsch, Riesling 1000 Eimerberg Federspiel, 2007, 12,5%
    Spitz, Wachau/Österreich 


Farbe: 
1-4. Strohgelb mit grünen Reflexen – wobei 2. und 4. Nuancen dunkler sind. 

Erste Nase: 
1. Grüner Apfel, Sternfrucht, Stachelbeerkonfitüre, Mineralik. Rückverkostet nach 2: viel fruchtiger im Vergleich, Exotik.
2. Schießpulver, rauchig, Kräuter, etwas grüne Honigmelone und grüner Spargel.
3. Marille, Pfirsich, Hollunder, pudrig, cremige Mineralität. Sehr schöne Nase!
4. Mineralisch, verdeckte Steinfrucht.
 
Zweite Nase:
1. Grüne Birne, Almdudler. 
2. Vegetabil-musig; mit der Zeit immer fruchtiger. Changiert zwischen vegetabil und fruchtig.
3. Dezenter Rosenduft; erinnert an Muskateller-Nasen. Ananas, Marille, Mineralik. Sehr vielschichtig.
4. Schiefer, Stein, darunter Pfirsich.
 
Gaumen:
1. Kräutrig-würzig, pfeffrig, Birne. Im Abgang: rosa Pfeffer und Grapefruitzesten.
2. Anfangs pfeffrig-gemüsig. Im Abgang: Bitternoten erinnern an lackes Pils.
3. Mandarine, Zitrusfrucht. Im Abgang Orangenmarmelade. Insgesamt recht füllig für ein Federspiel.
4. Wie Nase. Sehr mineralisch mit minimalem Pfirsichhauch; leicht salzig.
 
FAZIT: Im direkten Vergleich haben die jungen Federspiele besser abgeschnitten als die gealterten 2007er. Federspiele sollte man also jung genießen, manche gewinnen allerdings mit kurzen Lagerzeiten bis einem Jahr. Unser Favorit heute: 3. Dieser Wein bietet sehr viel für ein Federspiel und ist daher eine absolute Kaufempfehlung. Überhaupt haben die beiden 2009er Federspiele viel Lust auf den neuen Jahrgang gemacht!
 
Infos: 

Sonntag, 18. April 2010

Österreichische Winzer und ihr Terroir

Große Weinprobe zum 7-jährigen Jubiläum von rotWEISSrot in München.


Am Freitag, den 16. April 2010, besuchten wir die große Weinprobe bei unseren Freunden Marianne und Gerhard Biber, den Inhabern der Vinothek rotWEISSrot. Die teilnehmenden Winzer Karl Alphart, Albert Gesellmann, Markus Huber, Hans und Anita Nittnaus, Weingut Prager, Engelbert Prieler und Franz Weninger schenkten über 60 Weine aus, um sich und vor allem das Terroir ihrer Anbaugebiete vorzustellen. Ein hochspannender Vergleich zwischen österreichischen Top-Winzern.

Karl Alphart & Miss Cooper

Mr. Waterhouse & Mr. Price beim Verkosten

 Mr. Price & Mr. Waterhouse im Dialog mit Albert Gesellmann

Gerhard Biber & Kundin

Wir haben wieder einige leckere Tropfen entdeckt: so hat uns zum Beispiel der Pinot blanc Kalk&Schiefer sowie der Blaufränkisch Kalk&Schiefer (rund, beerig, fleischig) von Hans und Anita Nittnaus im Preis-Leistungs-Verhältnis sehr überzeugt - ganz zu schweigen von der Faßprobe ihres Blaufränkisch Tannenberg 2007. Ein absoluter Wow! - Wein. Zum krönenden Abschluss gönnten wir uns die fantastische "TiBiAy" = Trockenbeerenauslese TBA 2005. Ein Traum! Vielschichtig, finessreich - uns schwebt ein leckerer Blauschimmelkäse dazu vor.


Markus Huber präsentierte mit seinem Riesling Engelreich 2009 einen klaren und duftig-frischen Sommerwein im guten PLV. Ebenfalls spannend: sein Gelber Muskateller 2008/09 mit einer tollen Nase, sowie sein knackig-grüner Sauvignon Blanc 2009.

Edith & Markus Huber

Tolle Rotgipfler (vom Berg 2008/09 und Rodauner 2008) und natürlich Pinot Noirs (vom noch jungen, kantigen Muster des ´08er bis hin zum reifen, runden Pinot Noir Reserve 2004) gab es bei Karl Alphart zu verkosten. "Der einzige Wein, der zum Hummer passt" - laut Karl Alphart seine Rotgipfler Rodauner Top Selektion 2006 - ein schmelziger, runder Wein mit einer tollen, vollen Nase.

3PWC goes Wachau und Kamptal

Am 30. April ist es wieder soweit: 3 PWC bricht auf Richtung Österreich. Denn dort finden am 1. und 2. Mai in der Wachau der so genannte "Weinfrühling" und im Kamptal die "Tour de Vin" statt.


Bei über 100 Mitgliedern der Vinea Wachau, darunter die Weingüter Alzinger, Hirtzberger, Knoll, F.X. Pichler, Rudi Pichler, Prager, und viele mehr, kann man den neuen Jahrgang verkosten, persönliche Gespräch mit den Winzern führen - und natürlich Weine direkt ab Hof einkaufen.

Auch im Kamptal - quasi nebenan - laden die Traditionsweingüter zur 16. Tour de Vin. Das Motto "kosten - plaudern - kaufen".

Wir sind gerade dabei unsere Auswahl der zu besuchenden Weingüter und Winzer zu treffen - schließlich wollen wir auf jeden Fall bei unseren "alten Bekannten" den neuen Jahrgang verkosten, aber natürlich auch Neues entdecken. Zwei Tagen, Hunderte Weine. Keine leichte Aufgabe ... :-)

Infos unter:

Eindrücke vom letzten Mal:
 
Mr. Price & Miss Cooper im Weingut Prager beim Verkosten

 
Steffen Röll mit Mr. Price & Mr. Waterhouse im Keller des Weinguts Jurtschitsch

Mr. Price & Mr. Waterhouse bei der Arbeit

Samstag, 10. April 2010

Verkostung am 09.04.10:
Deutschland - Österreich - Highclass


Wie wir verkosten:
Für gewöhnlich in einem Vierer-Flight, sprich: vier verschiedene Weine gegeneinander. Unsere Reihenfolge: sehen - riechen - schmecken, d.h. wir beurteilen die Farbe und Reinheit des Weines im Glas, riechen dann zuerst ins ungeschwenkte Glas (= erste Nase), bevor wir schwenken um die zweite Nase zu beschreiben. Schließlich beschreiben wir unsere Eindrücke der Weine am Gaumen.

1. Ott, Grüner Veltliner Fass 4, 2008, 12,5%
    Feuersbrunn, Wagram/Österreich
2. Neumeister, Sauvignon Blanc Steirische Klassik, 2008, 12%
    Straden, Südoststeiermark/Österreich
3. Müller-Catoir, Grauburgunder Herrenletten Spätlese, 2007, 14,5%
    Haardt, Pfalz/Deutschland
4. Heymann-Löwenstein, Riesling Röttgen 1. Lage, 2006, 13,5%
    Winningen, Mosel/Deutschland

Farbe:
1. hellgelb mit gräulich-bräunlich-grünlichen Reflexen
2. glanzhell (hellster im flight)
3. hellgelb (zweithellster im flight)
4. goldgelb mit bräunlichen Reflexen

Erste Nase:
1. cremig-mineralisch, reife Birne
2. Stachelbeere, Brennessel, exotisch, Paprika
3. Butterscotch, Vanille, Röstaromen - nicht fett, sondern elegant
4. reif, leicht floral

Zweite Nase:
1. zart, mineralischer als zuvor, frisch, schmelzig, weniger Birne, Anis
2. changiert zwischen grünen Aromen und Exotik, dann Johannisbeere
3. wie erste Nase, plus Rosine und Dörrobst, dann pudrig
4. unverändert

Gaumen:
1. anfangs leicht süßlich, dann aber Zitrusnoten im Abgang; spricht unterschiedliche Partien an -> unser Bild: Birnensorbet
2. rote Johannisbeeren, im Abgang: gelbe Paprika
3. Röstaromen, Banane -> fanden Nase vielversprechender, schmeichlerischer
4. anfangs Alterston, dann frischer nach Orange, Mandarine (lt. Cooper); zu viel Firnisnoten (lt. Price)


FAZIT:

Unser klarer Preis-Leistungs-Sieger: Fass 4 von Ott! Am kontroversesten wurde Röttgen von Heymann-Löwenstein diskutiert: trotz wärmster Empfehlung aus dem Weinhandel konnten wir uns für diesen sehr hochpreisigen Riesling nicht wirklich begeistern.


Infos:
http://www.ott.at/
http://www.neumeister.cc/home/front_content.php?idcat=34&client=1&lang=1
http://www.mueller-catoir.de/
http://www.heymann-loewenstein.com/

Samstag, 3. April 2010

Verkostung am 02.04.10
Vier Sorten Österreich Highclass


1. Schmelz, Weißburgunder Postaller Smaragd, 2006, 13,5%
    Joching, Wachau/Österreich
2. Prager, Riesling Achleiten Smaragd, 2006, 13,5%
    Weissenkirchen, Wachau/Österreich
3. Hirtzberger, Grauburgunder Pluris Smaragd, 2006, 14%
    Spitz; Wachau/Österreich
4. Jurtschitsch, Grüner Veltliner Schenkenbichl, 2006, 14,5%
    Langenlois, Kamptal/Österreich

Farbe:
1. strohgelb, grüne Reflexe
2. goldgelb
3. altgold, rötliche Reflexe
4. goldgelb

Erste Nase:
1. Pfirsich, Blüten, Mineralik
2. Säure, Steinobst (weißer Pfirsich), Guave, exotische Früchte
3. schmelzig, fett -> unser Bild: Honigbrot
4. Stein, Mineralik, Kräuter

Zweite Nase:
1. zart, Pfirsich, staubige Mineralik, grüne Frucht
2. überreife Frucht, Hauch von Benzin (Firnisnote)
3. karamellig -> unser Bild: Karamell Sundae
4. Röstaromen, buttrig, Butterscotch, Kräuter

Gaumen:
1. voller Körper, nicht zu schwer, gut eingebundene Säure, grüner Apfel, weiche Mineralik (lt. Price), Orangenzesten, elegant
2. Pfirsich, lange auf der Zunge, gut eingebundene Säure, langer Abgang, wuchtig-schmelzig
3. Widerspruch zur Nase: herb, keine Süße, Bittermandel, Orangat, zestig -> könnte als Rotwein durchgehen; sehr wuchtig, Kräuterbitter, Hauch von Medizin
4. Röstaromen

Eindruck nach 24h:
1. Nase gleich; Gaumen: elegant, Hauch von Orangenmarmelade
2. Nase wuchtig; Gaumen: Pfirsich
3. Nase und Gaumen: Honigbrot-Assoziation bleibt
4. Nase und Gaumen: Röstaromen bleiben

FAZIT:
Favoriten sind 1. und 2. mit einem sehr guten Gesamteindruck. Schlank bis kräftig. "Alte" Weine müssen also nicht immer schon nach ein paar Jahren Altersnoten haben und "speziell" werden ... von diesen 2006ern hatte kein einziger Firnisnoten! Eine tolle Runde!

Infos:
http://www.schmelzweine.at
http://www.weingutprager.at
http://www.hirtzberger.at
http://www.jurtschitsch.com